Ein Trauerfall im Freundeskreis

Wenn im Freundes- und Bekanntenkreis ein Trauerfall eintritt, wissen nahe stehende Menschen häufig nicht, wie sie reagieren, was sie sagen oder wie sie helfen können. So entsteht schnell die Situation, dass Trauernde sich allein gelassen fühlen, anstatt Unterstützung zu erfahren. Trauernde brauchen die Begleitung von Freunden und Bekannten - nicht nur in den ersten Tagen, sondern über Wochen, Monate oder auch Jahre! Unsere Anregungen, Ideen und Ermutigungen wollen dazu beitragen, Ratlosigkeit oder Hilflosigkeit im Kontakt mit trauernden Menschen abzubauen. Einige hilfreiche Prinzipien im Umgang mit Trauernden:

Zuhören anstatt nach den richtigen Worten zu suchen, ist es für Trauernde hilfreich, wenn der Gesprächspartner aufmerksam und einfühlend zuhört. Dies kann auch bedeuten, dass Erlebnisse vom Verlust und Abschied immer wieder erzählt werden – für Trauernde kann das ein Weg sein, zu begreifen was geschehen ist und es Schritt für Schritt zu verarbeiten.

Mitgefühl und Geduld haben Trauernde sollten ihre Gefühle zum Ausdruck bringen können, ohne befürchten zu müssen, deshalb kritisiert zu werden. Begegnen Sie ihnen vorurteilsfrei und verzichten Sie auf Verhaltensratschläge. Auch der Satz „Ich weiß genau, wie du dich fühlst“ bringt selten Trost. Jeder Trauerweg ist anders und einzigartig und braucht seine eigene Zeit. Erspüren oder fragen Sie, welche Bedürfnisse der Trauernde hat, ohne zu sehr davon auszugehen, was Sie selbst schon erlebt haben oder für richtig halten. Begleiten Sie den Trauernden auf seinem Weg.

Da sein – Zeit haben Sie können trauernden Menschen ihre Trauer nicht abnehmen (das ist auch nicht Ihre Aufgabe!), sondern sollten sie ermutigen, sich auf die Trauerzeit und alles, was sie mit sich bringt, einzulassen. Dabei ist es ein großes Geschenk, wenn Sie einfach da sind, den Schmerz und die unterschiedlichen Emotionen, die kommen, aushalten, zusammen weinen, lachen oder schweigen. Auch bei der Alltagsbewältigung können Trauernde oft Unterstützung brauchen. Einkäufe, Kochen, Mahlzeiten, Aufgaben im Haushalt, Schriftliches… Manches können Sie ihnen abnehmen, anderes gemeinsam machen. Versuchen Sie nicht, den trauernden Menschen abzulenken oder auf andere Gedanken zu bringen, wenn er es gar nicht möchte. Aber bieten Sie an, mal etwas gemeinsam zu unternehmen, laden Sie ihn ein oder gehen Sie spazieren. Akzeptieren Sie aber, wenn er ablehnt, kurzfristig absagt oder bald wieder nach Hause möchte. Es kann sein, dass Trauernde Ihre Hilfe Monate nach dem Verlust dringender brauchen als unmittelbar nach dem Todesfall.

(Quelle: Bestattungen Rolf)

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